Sollte ich auf meinem Instagram-Account mein Berufs- und Privatleben vermischen oder lieber nicht? Das ist eine Frage, die du dir als Tätowierer beim Vermarkten deiner Arbeit auf Social Media auf dem Weg zum Influencer wahrscheinlich schon einmal gestellt hast. Vielleicht hast du auch bereits bei Kollegen geschaut und eine Bandbreite von Herangehensweisen beobachten können. Aber welche ist die richtige für dich?
Generell kann man sagen, dass es sehr wohl möglich ist, Berufs- und Privatleben auf Instagram zu einer erfolgreichen Mischung zu kombinieren. Es gibt allerdings einige Dinge, die du beachten kannst, um es mit der nötigen Ästhetik zu tun.
Hier sind verschiedene Punkte, die du in Betracht ziehen kannst, um eine engere Beziehung mit deinen Follower aufzubauen und – für die Ehrgeizigen unter euch – vielleicht sogar ein Tätowierer-Influencer zu werden.
Eine klare Vorstellung der eigenen Marke
Wie jeder Künstler, bist du als Tätowierer deine eigene Marke. Eine Marke lässt sich definieren als ein unterscheidungskräftiges Zeichen, das es ermöglicht, die Waren oder Dienstleistungen einer Person (natürlich oder juristisch) von denen einer anderen Person zu unterscheiden. Und wie jede Marke hast du wahrscheinlich ein Logo, eine individuelle Produktpalette und eine visuelle Identität.
Die erste Frage, die du dir also stellen kannst, lautet:
Was ist meine Marke? Habe ich sie gut definiert?
Das bedeutet zuerst einmal deine persönlichen Ziele zu definieren. Diese bestehen wahrscheinlich neben finanziellen Aspekten auch aus einer Reihe von persönlichen Zielen der Entfaltung und Selbstverwirklichung. In Bezug auf deine Kunst aber auch wie, wo und mit wem du zusammenarbeiten möchtest.
Wichtig ist auch, die eigenen Werte zu kennen und sie genau zu definieren, damit sie als Nordstern für den eigenen Content und die eigene Entwicklung dienen können. Tatsächlich ist diese grundlegende Definition der eigenen Marke der erste wichtige Schlüssel zum Erfolg in sozialen Netzwerken und für dein Geschäft an sich.
Die zweite Frage lautet:
Wie ist die Beziehung zu meinen Followern?
Es ist wichtig, die Art der Beziehung zu definieren, die du mit deinen Kunden und Followern aufbauen möchtest. Dabei helfen dir die Ergebnisse deiner Markendefinition aus Schritt eins. Versetze dich in die Rolle deiner Zielgruppe und überlege, was für Content sie von dir gerne sehen wollen, um dich deinen Zielen näher zu bringen. So kannst du eine Routine und ein Schema aufbauen, was für Content du teilst und was nicht und stehst nicht bei jeder Gelegenheit wieder vor den ganz großen Fragen. Über die Zeit entwickelt sich durch Konsistenz ein klarer Stil, ein klares Wertversprechen und deine ganz persönliche Brand.
Die Beziehung, die du zu deinen Followern haben möchtest, bestimmt, wie du mit ihnen in Bezug auf Tonfall, Inhalte und Informationen interagieren kannst.
Kenne deine Zielgruppe
Das zweite Element, das zu berücksichtigen ist, ist deine Zielgruppe. Denn von einem Tätowierer zum anderen, kann die Zielgruppe von völlig unterschiedlichen Charakteristika geprägt sein.
Die erste Frage, die du dir stellen kannst, lautet hier:
Wer ist überhaupt meine Zielgruppe? Worauf lege ich Wert bei meinen Kunden und Followern?
Und dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, sie kennen zu lernen. Der einfachste Weg, damit zu beginnen, ist, mit ihnen zu interagieren, sei es in den Kommentaren, DMs oder bei dir im Studio. Schau einfach mal genau hin, wer sich Tattoos bei dir stechen lässt und warum und welcher Typ Mensch sich auf Instagram zu dir hingezogen fühlt und dir folgt.
Zusätzlich kannst du die Analysen deines Instagram-Accounts zu Rate ziehen um mehr über das Alter, den Standort oder die Aktivität erfahren.
Die zweite Frage, die es zu stellen gilt, lautet:
Welche Art von Inhalten gefällt meiner Zielgruppe?
Wenn dir Leute folgen, ist eines sicher: Sie mögen Tattoos.
Dennoch kann es sein, dass deine Followerschaft, genau wie du, bestimmte Werte hat und dadurch bestimmte Arten von Inhalten bevorzugt. So kann es gut sein, dass deine Zielgruppe nicht nur ausschließlich an deiner Kunst interessiert ist, sondern auch an dir als Person und bestimmten Facetten und Werten von dir. Vielleicht gefällt es ihnen dementsprechend besser und sie können eine noch engere Beziehung zu dir aufbaut, wenn du ein wenig darüber erzählst, wer du bist.
Das Gute an Social Media ist, dass sich all deine Ideen sehr einfach testen lassen. Stelle einfach verschiedene Inhalte online und beobachte die Reaktionen. Darüber hinaus kannst du gezielt Leute, denen du nah stehst und die deiner Zielgruppe entsprechen, fragen, was sie von dem neuen Content halten. Oder du befragst deine Follower einfach direkt in einer Umfrage in deinen Stories oder während eines Live-Streams.
Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Probiere es einfach aus!
Das erfordert im ersten Schritt zwar ein wenig Mut und Experimentierfreudigkeit, kann sich aber langfristig auszahlen. Auch für dich selbst und deine eigene Persönlichkeitsentwicklung.
Du selbst sein
Die letzte und vielleicht wichtigste Überlegung bei all diesen Gedanken ist: Sei einfach du selbst!
Während es für einige Menschen angeboren erscheint, sich ins Rampenlicht zu stellen, ist es für andere vielleicht komplizierter, Dinge über die eigene Person zu teilen. Es macht keinen Sinn, jemand anders sein zu wollen und sich selbst zu belügen! Du musst ja keine Videos bei dir zuhause aufnehmen und deine Familie oder Freunde zeigen. Es gibt sicherlich auch viele interessante Themen zu deiner Kunst, Inspiration, deinem persönlichen Werdegang, was dich antreibt und warum du deine Tattoos so stichst, wie du es tust. Es gibt unzählig viele Möglichkeiten durch Content Emotionen zu vermitteln, dich und deine Werte zu präsentieren, deine persönliche Marke aufzubauen und am Ende des Tages deine Ziele zu erreichen.
Und denke immer daran: In einer zunehmend digitalen Welt, in der jeder nach mehr Aufmerksamkeit und Followern sucht, zählt am Ende des Tages immer die Authentizität!
Um noch mehr aus deinem IG rauszuholen, schau dir doch mal unsere 5 Tätowierer-Geheimtipps für deinen Instagram Account an.
Wir wünschen viel Spaß beim Umsetzen!